Nachdem der „Vortrupp“ – bestehend aus Folkert und Ruth – schon am 12. April in Kathmandu gelandet war, ist die Akklimatisationsphase nun vorüber. Wir sind zurück von der ersten Tour in den nepalesischen Bergen, und ich habe dabei schon mal ein bisschen Höhenluft schnuppern können: 5.416 Meter hoch ist der Thorung La – der höchste Pass auf der so genannten Annapurna-Runde.
Wir haben ihn nach neun Tagen von Bhulbhule im Marsyangdi-Tal aus erreicht. Bewusst in ganz ruhigem Tempo, mit viel Zeit und vor allem vielen Nächten in Höhen zwischen 4.000 und 5.000 Metern. Das höchste Bett stand dabei auf knapp 4.900 Meter Höhe – dort, wo bei uns in Europa die Berge schon lange zu Ende sind. So kann sich der Körper gut an Schlafhöhen gewöhnen, die in den kommenden Wochen bei der Achttausender-Besteigung nötig sind.
Dennoch war das Durchlaufen der Annapurna-Runde für uns quasi eine Begehung im Express-Stil. Mindestens 21 Tage wurden bislang für den weltberühmten Trek rund um den zehnthöchsten Berg der Welt veranschlagt.
Mittlerweile kann man die Wanderung – beziehungsweise das, was davon noch übrig ist – verkürzen auf zehn Tage. Eine Piste auf der Kali-Gandaki-Seite macht es seit einiger Zeit möglich: Eine 12-stündige (und anstrengende…) Jeepfahrt ersetzt jetzt den tagelangen Marsch talauswärts auf der staubigen Trasse Richtung Pokhara. Auch in der oberen Manang-Region bleibt der Natur suchende Wanderer nicht mehr von den Segnungen der Zivilisation verschont: Explosionen, Sperrungen wegen der Sprengungen beim Straßenbau, Lärm von Baggern, Kompressoren und Presslufthämmern begleiten den Trekker über Tage.
Nur noch wenige Jahre dürfte es dauern, bis der legendäre Trek von der neuen Straße quasi „aufgefressen“ ist. Was den einen (den Bergbewohnern) ihre Freude, ist den anderen (den Trekkern) ihr Leid…
Doch bis dahin bleiben noch Atem beraubende Aussichten in die Nordwände der Annapurna-Gipfel, spannende Einblicke in das traditionelle Landleben Nepals und die Kultur der tibetisch-stämmigen Bewohner von Manang und Mustang.
Auch der Rest des Shisha-Pangma-Teams hat derweil seine Höhenvorbereitungen im Wallis in der Schweiz beendet und macht sich derzeit auf den Weg nach Nepal. Am Samstag, 1. Mai, soll die Gruppe dann in Kathmandu komplett sein.
Hei Folkert,
super Sache mit dem blog. Die Haupttruppe hat gestern ihre höchste Nacht auf der Cab. Margerita in der Monte Rosa verbracht und startet heute Nachmittag an den Flughafen.
Trotz Aschewolke hat unser Cargo nur sage und schreibe 15 Tage von Stuttgart nach Kathmandu benötigt und ist gestern in Kathmandu angekommen.
Sind am Samstag um 16:15 in KTM am Flughafen.
Gruß
Thomas
Kommentar von Thomas Laemmle — 30. April 2010 @ 08:10