Die Expedition

Deutsche Shisha Pangma Skiexpedition 2010

Vor 30 Jahren haben erstmals Deutsche die Spitze des Himalaja-Gipfels Shisha Pangma (8.027 m) betreten. Auf den Spuren dieser Expedition startet im Frühjahr 2010 abermals ein deutsches Team nach Tibet, um den niedrigsten aller 8000er zu besteigen. Das Vorhaben wird als Skiexpedition durchgeführt. Das heißt: Mit Ski soll es möglichst weit hinauf gehen. Wenn es die Verhältnisse erlauben, ist außerdem eine Skiabfahrt aus möglichst großer Höhe geplant. Einzelne Teilnehmer wollen nach Erreichen des Gipfels unter Umständen noch eine so genannte Speed-Begehung vom Basecamp aus anschließen. Die „Deutsche Shisha Pangma Skiexpedition 2010“ ist kein Projekt eines kommerziellen Anbieters. Das Vorhaben wird als private Expedition in Eigenregie durchgeführt. Das heißt auch: Träger, Führer oder Helfer gibt es am Berg oberhalb des Basislagers nicht. Eine „ehrliche“ Begehung also im so genannten alpinen Stil. Das bedeutet weiter: Es kommt kein künstlicher Sauerstoff beim Aufstieg zum Einsatz.

Ablauf der Expedition:
Zum Basislager
Am Beginn steht eine Vorakklimatisierung. Einige Teilnehmer passen ihren Organismus im Wallis (Schweiz), andere in Nepal an die Höhe an. Das Team trifft sich am 01. Mai 2010 in Nepals Hauptstadt für letzte Vorbereitungen. Im Anschluss – nach den nötigen Formalitäten – wird von Kathmandu aus das Basislager am Fuße des Shisha Pangma angesteuert: Mit einer dreitägigen Jeepfahrt nach Tibet und dem Grenzübertritt nach China. Zwei Nächte im Basislager sollen bei der weiteren Höhenanpassung helfen. Möglichst schnell wird dann das vorgeschobene Basislager (Advanced Base Camp/ABC) in etwa 5.650 Meter Höhe auf einem Moränenrücken am Gletscher errichtet. Yaks sollen den Materialtransport während des 30-Kilometer-Marsches erleichtern.

Aufbau der drei Hochlager (6350m, 6950m, 7350m)
Vom vorgeschobenen Basislager aus folgt der weitere Aufstieg zunächst dem Shisha Pangma Gletscher. Dieser ist relativ flach. Nach einer etwas steileren Stufe auf einem kleinen Gletscherplateau wird Lager I auf 6.300 Meter aufgebaut. Hinauf zum Lager II auf etwa 6.950 Meter Höhe geht es durch einen Gletscherkorridor unter der Shisha Pangma Nordflanke hindurch. Diese Etappe ist so wenig geneigt, dass bis hierhin auf jeden Fall die Ski zum Einsatz kommen können. Im oberen Teil des Korridors zieht eine 40 bis 45 Grad steile, felsdurchsetzte Firn- oder Schneeflanke bis in den Sattel unter dem Grat, welcher direkt zum Zentralgipfel hinaufzieht. Ob Aufstieg und Abfahrt mit Ski dort möglich sind, wird nach den aktuellen Schneeverhältnissen der Saison entschieden. Häufig kommt auf diesem Abschnitt blankes Gletschereis zum Vorschein. Dann muss der Aufstieg an Fixseilen erfolgen. Auf etwa 7.350 Meter Höhe – im Windschatten eines Gratsporns – befindet sich dann der Platz für das Lager III. Von dort sind es noch rund 700 Höhenmeter hinauf zum Hauptgipfel.

Gipfelaufstieg
Ab dem Lager III geht es auf der Ostseite des Grates bis in eine Höhe von etwa 7.700 Meter. Ab hier zieht der Originalweg in die Flanke direkt unterhalb des in Ost-West-Richtung verlaufenden Gipfelgrats. Wenn die Schnee- und Lawinenverhältnisse es erfordern, dann muss der Aufstieg zur höchsten Erhebung aber über den Zentralgipfel erfolgen. Die Passage von dort bis auf den Hauptgipfel ist ausgesetzt. Unter Umständen müssen hier abermals Fixseile eingerichtet werden. Besteht keine Schneebrettgefahr, dann ist der Aufstieg auf direktem Wege möglich. Entlang dieser Variante soll auch die mögliche Skiabfahrt folgen. Bei entsprechender Sicht sind vom Gipfel nicht nur zahlreiche 7.000er des benachbarten Langtang-Gebietes zu sehen, sondern auch weitere Himalaya-8.000er wie Cho Oyu, Lhotse, Makalu und natürlich der Mount Everest.

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