Ein 1/2 Meter Neuschnee und tagelange Höhenstürme konnten uns nicht stoppen, nur bremsen. Trotzdem: 200 Meter unter dem Gipfel pustete der Starkwind uns mittags am 28. Mai wieder gen Tal. Zu kurz war die versprochene Schönwetter- phase. Sie dauerte gerade mal vom späten Abend des 27. Mai bis zum Mittag des darauffolgenden Tages. Der Berg, er wirkte unberührt nach den Schneefällen. Keine Spuren, keine anderen Menschen, Einsamkeit pur! Bei Vollmond und knackiger Kälte (etwa minus 25 Grad) ab Mitternacht dann knietiefe Spurarbeit erst durch die Ebene des “Korridors” und später den 500 Meter hohen Steilhang hinauf zu Lager 3. Viel Schnee in der Rinne unterhalb 7.500 Meter. Ein bisschen Sorge, ein Schneebrett auszulösen. Und alles eine Riesenschinderei, wenn der Spurende wieder und wieder bis zum Oberschenkel im Stapfschnee einbricht.
Oberhalb von Camp 3 (das wir aus taktischen Gründen überspringen) dann zeit- und Kräfte raubende Felsriegel und Steilaufschwünge. Auf knapp 7.700 Meter entscheide ich mich am späten Vormittag zum Abstieg, als ich meine persönliche Umkehrzeit überschritten sehe, meine eiskalten Zehen nicht mehr auftauen wollen und ich die Sturmfront nahen spüre. Auf 7.800 Meter kehren etwa ein- einhalb Stunden später auch Thomas, Carsten, Jürgen und Markus um. Als die ersten der prognostizierten Orkanböen herandonnern, fällt einmütig die Entscheidung: Nichts wie weg hier! Wenig später ist das Shisha Pangma-Massiv in einer riesigen Wolke aus wehendem Schnee verschwunden. Dabei war der Gipfel schon fast greifbar…
Drei Nächte in Folge haben wir im Camp auf 7.000 Meter Höhe zugebracht. Leider vergebens, wenn man nur den Gipfelsieg als Erfolg werten will. Doch dass wir am Abend alle heil und wohlbehalten ins Basislager zurückgekehrt sind, das ist wohl auch ein Erfolg!
Wow, es macht Spass Euren Bericht zu lesen. Ihr seid wirkliche Helden !!! Die 200m noch, machen den Kohl auch nicht fett. Hauptsache ist doch ,dass Ihr zufrieden seid, und heile wieder zurückkommt. Weiterhin viel Glück und Erfolg !!! Anne aus Bremen
Kommentar von Anne — 30. Mai 2010 @ 14:54
Bin froh zu hören, dass ihr’s heil überstanden habt. Diesmal haben wir ziemlich gespannt (und ein wenig besorgt) auf einen Blog-Eintrag gewartet.
Gruß
Frank
Kommentar von Frank — 30. Mai 2010 @ 18:04
Glückwunsch an alle Teilnehmer,
dass Ihr es bei diesem Wetter doch noch auf 7800 m geschafft habt, es ist eine großartige Leistung! Wir sind sehr froh, dass die Gruppe alles unbeschadet überstanden hat.
Wir wünschen allen eine gute Rückkehr.
Viele Grüße
Erwin und Sigrid Schnizler
Kommentar von Erwin und Sigrid Schnizler — 30. Mai 2010 @ 18:53
Puh, war ich froh, dass ihr unbeschadet wieder im Basislager “gelandet” seid. Heute morgen, bevor die gute Nachricht kam, wollte ich schon eine Gebetskette organisieren. Nun ist ja alles gut.
Besondere Grüße an Jürgen und Carsten (bin stolz auf euch)
Rotraud
Kommentar von Rotraud Fraidel — 30. Mai 2010 @ 21:25
HALLO,
ich bewundere Euer Durchhaltevermögen, Eure Fitness
und Euren Mut, doch der heldenhafteste “Gipfel” von allem,
ist Eure Vernunft.
“Hut ab!”
Ich freu mich riesig, dass alles gut gegangen ist.
Hallelujah !
Herzliche Glückwunsch,
Herta
Kommentar von Herta Köller — 30. Mai 2010 @ 21:41
Hallo miteinander,
da bin ich aber froh, dass Ihr alle wieder gut unten angekommen seid. Gott sei Dank – und das mein ich wörtlich! Auch wenn Euch 200 m fehlten, Eure Leistung ist riesig!!!
Herzlichen Glückwunsch
Marieluise
Kommentar von Schyra Marieluise — 31. Mai 2010 @ 10:21
Die Mund-zu-Mund-Infos waren zwar schneller, aber auch von hier Glückwunsch und Erleichterung! Und dass man euch so grüßen kann, ist ja irgendwie schon fasszinierend …
Schafft den Rest auch noch,
Gruß Frie
Kommentar von Frie — 1. Juni 2010 @ 13:55
Hallo
Schade, aber das wichtigste ist, dass ihr alle gesund wieder runter kommt.
Besondere Gruesse an Peter.
Eine gute Heimreise Euch allen
Carla & Josef
Kommentar von Josef — 1. Juni 2010 @ 14:40